Einfacher Kontakt verschiedener Minerale an ihren Korngrenzen, typischerweise gerade oder leicht gebogen. Hier ist interessant zu beobachten , ob die Minerale Zeit und Platz hatten um in ihrer idiomorphen (eigengestaltlichen) Form zu kristallisieren, oder ob Beeinträchtigungen zu sehen sind. (Beispiel: Bismuthinit grau, Hauchecornit rosagrau, Millerit blassgelb; Grube Friedrich, Wissen)
(2.) Gefleckte/ amöboide Verwachsung:
Multiple, enge räumliche Verbindungen zweier oder mehrerer Minerale. Die typischerweise beobachteten runden Formen verraten, dass kein Raum bzw. keine Zeit vorhanden war, um idiomorphe Kristalle entstehen zu lassen. (Beispiel: Bleiglanz hellgrau, Fahlerz güngrau; Grube Wildermann, Müsen)
(3.) Zonare Verwachsung:
Typischerweise Wachstumszonierungen, die ein Wachstum über einen bestimmten Zeitraum belegen, während dessen sich die Mineralzusammensetzung der Umgebung durchaus geändert haben kann. (Beispiel: Pyrit creme mit grauem Bravoit Wachstums-Saum; Grube Apollo, Raubach)
(4.) Myrmekitische Verwachsung:
Wird meist als Entmischungsphänomen gedeutet, teilweise auch als Umlagerung im geschmolzenen Zustand. (Beispiel: Bornit braunrot, Kupferglanz blau; Grube Hohlestein, Siegen)
(5.) Emulsionsartige Verwachsung:
Z.B. als feintropfige Kupferkies-Ansammlungen in Zinkblende (”Chalcopyrit-Disease”), früher als Entmischungsphänomen gedeutet geht die Meinung heute eher in Richtung Diffusion und Ausscheidung von Erz 1 in Erz 2 oder gleichzeitige Abscheidung beider Erze (Kopräzipitation). (Beispiel: Sphalerit grau, Chalcopyrit gelb; Grube Petersbach, Eichelhardt)
(6) Lamellare Verwachsung:
Z.B. bei Mineralen der Kupferglanzgruppe, wo in einem bei höherer Temperatur stabilen Mischkristall beim Abkühlen Entmischungen der einzelnen Minerale auftreten . (Beispiel: Verschiedene Kupferglanze blau bis weissblau; Grube Schlänger & Eichert, Eiserfeld)
(7.) Umhüllungen:
Z.B. Reaktionssäume zwischen verschiedenen Erzen. (Beispiel: Ullmannit-Tropfen hellgrau, umrandet von grauem Fahlerz in hellgrauem Galenit; Grube Schöne Aussicht, Burbach)
(8.) Konzentrische Verwachsung / Mehrfachschalentyp:
Typisch z.B. für das konzentrische Wachstum vieler Eisen- uns Manganoxide bei sedimententärer Ablagerung. (Beispiel: Noch unbestimmtes, konzentrisch gewachsenes Erz; Grube Friedrich, Wissen)
(9.) Gangförmige Verwachsungen / Verdrängungen:
Ausdruck einer später erfolgten Verdrängung des vorbestehenden Erzes duch ein anderes Erz, oft von Spalten und Klüften im älteren Erz ausgehend. (Beispiel: Sphalerit-Verdrängung durch hellgrauen Galenit, ausgehend von Spalten im Sphalerit; Grube Jucht, Eitorf)