Eiablage und Eier des Röhrenwurms Bispira brunnea
Horst-Dieter Döricht, vom 03.04.2013
Der Koloniale Röhrenwurm Bispira brunnea gehört zur Gattung der Feder-Röhrenwürmer (Sabellidae) und kommt überwiegend in den Korallenriffen der Karibik vor. Er lebt dort in Clustern in 5 bis 20 m Tiefe. Das hier gezeigte Exemplar stammt aus einem Meerwasseraquarium und ist noch recht klein. In der freien Natur werden die Röhren bis zu sechs Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 5 bis 7 mm. Die Tentakelkrone erreicht dabei einen Durchmesser von bis zu 3 cm und zeigt innerhalb der Art eine sehr hohe farbliche Variabilität obwohl die Kronen der Tiere einer Kolonie in aller Regel gleich gefärbt sind.

Der Koloniale Röhrenwurm Bispira brunnae im Meerwasser-Mikroaquarium.
In der natürlichen Umgebung findet man die unterschiedlichsten Gattungen der Röhrenwürmer auf engem Raum. Von einfarbig bis zu den schillerndsten Farben bilden diese Spezies wunderschöne Farbtupfer in den Korallenriffen. Sie Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich, dabei stoßen die Würmer bei eingezogener Tentakelkrone Ei-Pakete durch ihre Röhre - wie durch einen Schlot - nach oben ab. Die Tentakel greift aber sofort nach dem Abstoßen des Eibeutels wieder zu und halten diesen fest. In dem Ei-Paket bilden sich nach ca. einer Stunde kleine Luftblasen die es wie ein Ballonbündel tragen.
Wenn der Röhrenwurm mit seiner Tentakelkrone ideale Temperatur- und Strömungsbedingungen registriert, lässt er das Ei-Paket los. Es treibt weg und heftet sich an Korallen, Pflanzen oder Steine. Erstaunlicherweise ist der Auftrieb durch die Luftblasen nur so groß, dass das Ei-Paket gerade so in der Strömung schwebt.
Die Eier unter dem Mikroskop
Der Entwicklungsvorgang zwischen dem Ei und dem Beginn des Röhrenbaus ist weitgehend unbekannt. Die Röhre besteht bei den Federwürmern nicht aus Kalk sondern aus verschiedenen Polysaccariden. Manchmal wird sie durch Einlagerung von z.B. Sandkörnern verstärkt.
Momentan laufen Beobachtungen und Versuche in einem 10 Liter Nano-Riffbecken in dem sich keine Fische befinden.