Schwefel, Resorcin. Eine Messerspitze des Stoffes wird mittig auf einem Objektträger verbracht und der Objektträger von unten bis zum Schmelzen des Stoffes erhitzt. Auf die Schmelze kommt ein Deckglas, das bis zur Abkühlung auf Raumtemperatur gut beschwert oder mit einer Klammer fixiert wird.
Ascorbinsäure, Zimtsäure, Hippursäure, Ammoniumnitrat. Der Stoff wird in Wasser bis zur Sättigung gelöst. Ein (sehr) kleiner Tropfen kommt auf einen Objektträger und wird mit Deckglas abgedeckt. Jetzt wird gewartet bis das Wasser verdunstet und somit der Stoff aus kristallisiert. Eventuell auch hierfür das Deckglas beschweren. Statt Wasser lohnen sich auch Versuche mit anderen Lösungsmitteln wie Ethanol und andere.
Coffeinkristalle aus Schwarztee oder Grünem Tee: Eine Messerspitze Tee kommt in die Vertiefung eines Hohlschliffobjektträgers. An einer Seite legt man quer einen Abstandhalter (Zahnstocher, Heft einer Präpariernadel) und darauf wird ein normaler Objektträger gelegt. Von der Seite betrachtet hat man ein spitzes lang gezogenes Dreieck. Die Seite wo beide Objektträger aufeinander liegen wird mit einer hölzernen Wäscheklammer zusammengehalten. Jetzt wird vorsichtig von unten erwärmt bis sich auf der Unterseite des oberen Objektträgers ein Niederschlag einstellt. Wenn alles richtig gemacht wurde ist der Niederschlag Coffein. Ergänzend hierzu hat Rolf-Dieter Müller ein PTC-Heizelement vorgeführt, mit dem Substanz auf Backpapier erhitzt wird und dann Inhaltsstoffe wie Coffein direkt am Deckglas sublimieren. So ein Heizelement hat unser Mitglied Udo Rüterswörden bereits einmal im Mikrokosmos zum Verflüssigen von Glyceringelatine beschrieben.
Liste interessanter Stoffe von Dr. Horst Wörmann
(PDF, 75 kB)
Bitte beachten Sie die Sicherheitsvorschriften für die einzelnen Stoffe und die notwendigen Lösungsmittel. Diese finden Sie z.B. im zugehörigen Sicherheits- datenblatt.
Die Methoden zur Mikrokristallisation sind gut im bekannten Buch von Kremer (
Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie, S. 30-33) beschrieben, sowie in den Mikrokosmos-Artikeln von 1981 und 1964.
Mikrokosmos:
1991, S. 353 Zucker-“Hopper“-Kristall
1983, S. 274 Kristalle in Pflanzenzellen
1966, S. 178 Tränenkristalle
1974, S. 260 Kristalle aus Vogelurin
1981, S. 379 Kristalle im polarisierten Licht
1964, S. 119 Kristalle im polarisierten Licht
1970, S. 20 Kristalle aus dem Blütennektar
1981, S. 281 Ammoniumnitrat, Phasenübergänge
Besonders hingewiesen sei auf folgenden Artikel zur Sublimation:
Richter, B.: Einführung in die Mikrosublimation, Mikrokosmos 83 (1994), S. 81-85
In diesem Artikel zu Sublimationsversuchen empfohlene Substanzen:
Indigo aus 1 cm² Jeansstoff
Betulin aus Birkenrinde,
Ferulasäure aus „Stinkasant“ (Asa foetida)
Berberin
Juglon aus Nußschalen
Flechtensäuren aus Flechten
Vanillin aus Vanillestangen