Sand aus aller Welt
Unsere Referentin Frau Dr. Berger trägt vor
Bonn, den 23.11.2017
Der MKB Abendvortrag im November widmete sich dem mikroskopisch kleinen Gestein zwischen 0,063 mm und 2 mm. Landläufig be- kannt als Sand! Der span- nende Vortrag von Frau Dr. Andrea Berger führte die Teilnehmer zurück in der Zeit und zur Frage: Was ist das eigentlich in dem Sandkasten in dem wir einst spielten? Sande sind heute unverzichtbarer Teil unserer hochtechnisierten Welt. Von B, wie Bau, bis S, wie Silizium-Chip: Kein Computer, kein Auto, kein Gebäude kommt heute ohne diesen Rohstoff aus. Es klingt überraschend, dass ausgerechnet dieser so banal erscheinende Rohstoff mengenmäßig die Ressource mit dem höchsten Verbrauch darstellt. Sande sind meistens ein Gemisch gesteinsbildender Mineralien mit unterschiedlichem Anteil an Kieselsäure (SiO2). Die kleine Korngröße des Sandes ist bedingt durch verschiedene Formen der Verwitterung der Gesteine. Sande können trocken und durch die Luft aufgewirbelt große Strecken auf unserem Planeten überwinden. So findet man in Sanden nicht selten Gemische aus verschiedenen magmatischen Gesteinen, die aus Kalkspaten aber auch sehr reinem Siliziumdioxid bestehen. Das fast reine Siliziumdioxid ist besser bekannt auch als Quarzsand oder Glassand. Diese sehr reinen Sande sind Ausgangsmaterial unserer modernen Halbleiterprodukte, vom Computer bis zur Digitalkamera eines Mobiltelefons mit dem dann auch unsere Aufnahmen gewonnen wurden. Eine wichtige Rolle spielen Wüstensande sogar in der Ökologie der viele Tausend Kilometer von der Sahara entfernten Regenwäldern Südamerikas. Hier befruchten Sande durch den Eintrag wichtiger Mineralien und Spurenelemente sprichwörtlich einen der belebtesten Regionen der Erde.
Interessante Gespräche am Rande des praktischen Teils.
Schließlich müssen wir heute feststellen, dass uns nicht nur Erdöl und Wasser ausgehen. Ausgerechnet Sand wird heute ausgebeutet in einer Weise, die dazu führt, dass Menschen sich mit teils illegalen Methoden gegenseitig und sprichwörtlich den Boden unter den Füßen entziehen.
Im Anschluss an den Vortrag durften die Teilnehmer ausgiebig Sandproben aus aller Welt bestaunen. Hier gab es Interessantes unter den Sandkörnern zu entdecken.
Nach dem Vortrag wurde eifrig mikroskopiert
Die Nachfolgenden Aufnahmen wurden mit der Handykamera durchs Okular gemacht. Einer einfachen und schnellen Methode zum mikroskopischen Bild, zumal das Handy heutzutage meist griffbereit ist und die allermeisten der darin verbauten Kameras für diese Art der Mikrofotografie geeignet sind. Die dabei entstehenden Vignettierungen haben wir bewusst stehen gelassen.
Der Blick durch das Mikroskop - Sand hat viele Facetten