Neubesiedlung Melbweiher 2013

Bonn, am 17.09.2015
Unsere Referentin Dipl.-Biol. Catherine Fehse berichtete in zwei Teilen über die Neubesiedelung des Melb- weihers um das Poppels- dorfer Schloss in Bonn wie auch über die Methode der Versilberung der Ciliaten nach Foissner zur besseren Bestimmung der Protisten- fauna. Die Geschichte des Melbweihers, auch damals schon als Wassergraben um eine Wasserschloss angelegt, reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Anstelle des heutigen Poppelsdorfer Schlosses stand hier ehemals bereits eine gotische Wasserburg, die um 1583 im truchsessischen Krieg zerstört wurde. Alte Kupferstiche aus der Zeit des Neubaus weisen auf den Wassergraben, und den nahe vorbeifließenden Engelsbach hin. Später wurde das Wasserschloss umgebaut und schließlich nach dem zweiten Krieg auch wieder aufgebaut. Der benachbarte Engelsbach verläuft heute teils unterirdisch geführt durch den Bonner Stadtkern. In regelmäßigen Abständen wurde das künstlich angelegte, stehende Gewässer immer wieder aufs Neue saniert. Grund ist die stets fortschreitende Sedimentierung, da der Melbweiher weder Zulauf, noch Ablauf besitzt und nur gelegentlich geflutet wird, um ihn aufzufüllen. Die letzte Sanierung erfolgte zwischen 2012 und 2013. Seither wird die Wiederbesiedelung des Melbweihers von Biologen des INRES erneut akribisch dokumentiert. Hierzu erfolgen Zählungen und Bestimmungen von Organismen des Macrozoobenthos, sowie der mikroskopischen Fauna und Flora. Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmer von Frau Fehse mitgebrachte Proben des Melbweihers mikroskopisch untersuchen und Algen und Protisten bestimmen.

Bild 1: Durch die Versilberung der Ciliaten werden bestimmte Strukturen der äußeren Zellmembran sichtbar, die arttypisch und einzigartig sind. Da diese Strukturen auch nach der Präparation und Versilberung noch immer dreidimensional erscheinen, ist das Stacking der Aufnahmen obligatorisch, um eine einheitliche Bildschärfe aus allen Schärfe-Ebenen zu gewinnen. Durchführung der Versilberung: Catherine Fehse und Thilo Bauer. Aufnahme: Thilo Bauer. AxioLab.A1, Plan-Neofluar 100x/1,25 Ph3, Ölimmersion eines in Kanadabalsam eingebetteten Dauerpräparats. Die Aufnahme wurden bereits im Januar 2015 gewonnen.

Bild 2: Nicht bestimmte Art aus einer Milchkultur des gesammelten Detritus eines Aquariums (dorsale Ansicht, links). Die eher bräunlich eingefärbten Individuen sind versilberte Flagellaten, die in großer Zahl in der Probe auftraten. Versilberung erfolgte während der Planktonwoche in Bodman 2015. Versilberung und Aufnahme: Thilo Bauer. AxioLab.A1 FL LED, Plan-Neofluar 100x/1,25 Ph3, Ölimmersion. Aufnahme gestackt aus drei Einzelbildern.

Bild 3: Nicht bestimmte Art aus dem gleichen Präparat wie in Foto 2 abgebildet. Durch die Versilberung werden feine Details sichtbar, die dem Hellfeldmikroskop verborgen bleiben, wie die hier abgebildete Mundpartie des winzigen Ciliaten. Versilberung erfolgte während der Planktonwoche in Bodman 2015. Versilberung und Aufnahme: Thilo Bauer. AxioLab.A1 FL LED, Plan-Neofluar 100x/1,25 Ph3, Ölimmersion. Aufnahme gestackt aus 6 Einzelbildern.
Impressionen aus dem Vortragssaal